Der Schiffsdieselmotor des Typs Caterpillar MaK 6M20 wird von den teilnehmenden Projektpartnern auf unterschiedliche Arten mit Hilfe von numerischen Simulationen untersucht. Um möglichst präzise Simulationsergebnisse bestimmen und damit frühzeitig Auswirkungen auf den Motorbetrieb abschätzen zu können, werden diese numerischen Analysen mit experimentell gewonnenen Messdaten verglichen. Der LTT der Universität Rostock befasst sich hierbei unter anderem mit der Erfassung der Temperaturdaten des Motorkolbens. Mit zeitlich und örtlich aufgelösten Messdaten von der Kolbenoberfläche sowie von den Kühlkanälen innerhalb des Kolbenmaterials soll es ermöglicht werden, ein großflächiges Temperaturfeld aufzunehmen. Damit kann die für die numerischen Simulationen benötigte Validierung durchgeführt werden.

Die Herausforderung bei der Aufnahme der benötigten Daten entsteht durch die gekoppelte Bewegung von Kolben, Pleuel und Kurbelwelle, die bereits aufgrund der Dimensionen des Motorhubes weitläufige translatorische sowie rotatorische Bewegungen ausführen. Um die Datenleitungen ohne Störeinflüsse und unter relativ kleiner Belastung an die Auswertungselektronik zu führen, wird hierzu eine mechanische Schwingenkonstruktion entworfen. Diese führt die Datenleitungen vom Kolben über das Pleuel zu der eigentlich Schwinge und von dort aus dem Motorgehäuse an die extern angebrachte Elektronik.
Zu der Elektronik gehören unter anderem die Verstärker sowie die AD Wandler, die das Eingangsspannungssignal verarbeiten, das von den Thermoelementen erfasst wird.